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Sozialstation findet kein Bauland für 3. Tagespflege

Hier der Bericht der Lindauer Zeitung vom 02.06.2017 von Evi Eck-Gedler
Bedarf für eine dritte Tagespflegestation gibt es in Lindau durchaus. Doch vorerst kann die Lindauer Sozialstation dieses Vorhaben nicht verwirklichen: Sie findet einfach keinen Bauplatz dafür. So setzen die Verantwortlichen jetzt auf künftige Pflegesatzverhandlungen, die "eine gewisse zusätzliche Belegung" der vorhandenen beiden Stationen möglich machen könnten. Dennoch wird in Zech weiter vorausgeblickt: "Sozialstation 2025" ist das Schwerpunktthema mit den Bereichen Kommunikation und Personal.

Vor einem Jahr hatte Geschäftsführer Gerhard Fehrer noch optimistisch in die Zukunft geschaut: Erstmals hatten die beiden bestehenden Tagespflegestationen schwarze Zahlen geschrieben. Wegen der steigenden Nachfrage hatte die Sozialstation den betroffenen Familien angeboten, auch den Samstag als Betreuungstag buchen zu können. Und um, unter anderem mit Blick auf die steigende Zahl an Demenzkranken, für weiteren Bedarf gerüstet zu sein, wollte die Sozialstation eine dritte Tagespflege bauen.

Das Thema ist nun aber vorläufig vom Tisch. "Der ins Auge gefasste Bau einer dritten Tagespflege ist derzeit wegen eines fehlenden Grundstücks nicht zu realisieren", hat der Vorsitzende Ulrich Gebhard in der Mitgliederversammlung der Sozialstation berichtet. Fehrer geht auf Nachfrage der LZ ins Detail: Die Idee, in direkter Nachbarschaft der bestehenden Stationen zu bauen, sei wegen der Zecher Grundschule nicht möglich, die unter anderem auf steigende Schülerzahlen verwiesen habe. An der Leiblachstraße in Richtung Zechwald sei auch kein Neubau möglich: Dort stimmt die Naturschutzbehörde nicht zu. Ein dritter Anlauf in der Nähe der evangelischen Kirche sei schließlich an Emissionsschutzgründen gescheitert.

40 Plätze kann die Sozialstation derzeit in den beiden vorhandenen Tagespflegehäusern anbieten. Die sind nahezu ausgebucht: Mittlerweile ist die Tagespflege nach Fehrers Worten auch "an allen Samstagen offen". Der Geschäftsführer setzt auf künftige Pflegesatzverhandlungen: Die lassen nach seinen Worten unter Umständen "eine gewisse zusätzliche Belegung bei vorhandenen Einrichtungen zu". Fehrer hofft, dass dies für seine Sozialstation bis zu sechs Plätze mehr ergibt. Dann könnte die Belegungssituation "wieder etwas entspannter" werden.

Personal als Herausforderung der Zukunft

In der jüngsten Mitgliederversammlung hatte der Vorsitzende Ulrich Gebhard über aktuelle Entwicklungen und die Arbeit des Vorstands berichtet. Ein wichtiger Meilenstein sei die Erweiterung des ambulanten Angebots in Richtung "Betreuung" gewesen: Dieses Angebot ergänze die häusliche Pflege und den Bereich der hauswirtschaftlichen Hilfen der Sozialstation. Zusammen mit Essen auf Rädern und Hausnotruf bietet man nun alle ambulanten Hilfen aus einer Hand.

Lob für die Arbeit der Lindauer Sozialstation gab es sowohl von der stellvertretenden Landrätin Barbara Krämer-Kubas als auch Bürgermeister Uwe Birk. Die Stadt bewältige im Moment eine Vielzahl von baulichen Infrastrukturmaßnahmen. Da gerate es leicht in Vergessenheit, dass eine Kommune auch eine soziale Infrastruktur brauche. Die Sozialstation bezeichnete Birk in dieser Hinsicht als "echten Eckpfeiler": Für Uwe Birk ist es beeindruckend zu sehen, wie es der Einrichtung seit Jahren gelinge, "Kontinuität, Wirtschaftlichkeit, aber auch die Bereitschaft zu Neuem unter einen Hut zu kriegen".

Fehrer berichtete in der Mitgliederversammlung aber auch über die Zukunftswerkstatt "Sozialstation 2025". Wichtige Themen sind danach die Kommunikation innerhalb des Betriebs und die Darstellung nach außen. Ein zweiter Schwerpunkt der Zukunftswerkstatt sei das Thema Personal: Das eigene Personal zu halten, in Rente gehende Mitarbeiter zu ersetzen und neue Mitarbeiter zu gewinnen, das sei die große Herausforderung der nächsten Jahre. Dazu gehöre auch der richtige Umgang mit einer immer älter werdenden Belegschaft.